Donnerstag, 21. Februar 2013

Applizieren mit der Nähmaschine




Vor einer halben Ewigkeit hatte ich mal versprochen zu erklären wie ich meine Applikationen mit der Nähmaschine mache. Hier nun die Antwort.



Als Erstes das Schwierigste überhaupt... Stoffe und Motive auswählen. ;-)
Das Motiv vorzeichnen und grob drum herum zuschneiden. 
Die Stelle, wo die Applikation drauf soll in einen Stickrahmen spannen. Ich nutze den Stickring / Stickrahmen mit Spannfeder von Madeira. Diesen gibt es in einem Durchmesser von 13 cm und 18 cm . Ich hab´ Beide... *hust*
Ganz wichtig!
Stickvlies unten drunter mit einspannen. Alternativ soll auch Küchenpapier, Backpapier oder Zeitung funktionieren. Hab´ ich persönlich allerdings noch nicht ausprobiert.


Nun das ausgeschnittene Motiv mit Sprühzeitkleber oder einem Klebestift festkleben. Ich nutze einen einfachen Klebestift. Mit Sprühzeitkleber habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. 
Leider blieben selbst nach mehrmaligem Waschen noch immer fiese Flecken. 
Der Klebestift hingegen lässt sich ohne Probleme rauswaschen. Aber Achtung, ich klebe nie direkt dort wo ich nähen werde! Also nicht dort, wo die Nadel einstechen wird. Das könnte Diese verkleben.


Nun geht es an die Maschineneinstellungen. Ich appliziere mit einem engen Zickzack Stich.
Die Stichbreite könnt ihr nach Belieben wählen. In meinem Fall habe ich 3mm gewählt.
Die Stichlänge sollte sehr kurz sein, um ein schönes Stichbild hin zu bekommen. Am Besten eignet sich hier die Stichlänge 0,4 mm bis 0,6 mm. Die Oberfadenspannung solltet ihr auch drosseln. Ich stelle sie meist auf 1-2. Probiert die Einstellung einfach vorher an einem Probestöffchen aus. Jede Maschine verhält sich anders!



Zum applizieren nutze ich meinen Applikationsfuß. Dieser ist in der Mitte offen.
Nun platziert ihr den Rahmen unter dem Nähmaschinenfuß. Bei dem Herz fange ich einfach mitten drin an, weil an dieser Stelle noch eine weitere Applikation drauf kommt. So sieht man später den Übergang eh nicht.
Wenn ihr keine weiteren Applikationen plant, die übereinander lappen, solltet ihr mit dem nähen in einer Ecke beginnen.


Um ein sauberes Stichbild in Kurven hin zu bekommen nähe ich in der Kurve sehr langsam und achte darauf, das die Nadel beim Stoppen unten im Stoff bleibt (bei einigen Maschinen kann man das auch einstellen). So kann ich den Fuß anheben und den Stoff darunter drehen und wenden wie ich es mag. 

Sprich: 2-3 Stiche, achten das die Nadel unten ist, (die Nadel am Besten immer an der Seite im Stoff lassen (Bild unten), wo die äußere Rundung ist.), Fuß hoch, Stoff etwas drehen, Fuß wieder runter...

Und dies gaaaaaaaaanz oft wiederholen. So bekommt ihr eine saubere Kurve hin. 
Mit etwas Übung geht auch dies bald ganz schnell!


Wenn ihr einmal rum seid, schneidet ihr den überstehenden Stoff mit einer Stickschere ab. (hab´ ich nicht, daher nehme ich eine Nagelschere, die ich extra nur dafür nutze)
Bitte seid dabei sehr vorsichtig, denn die Naht solltet ihr dabei nicht beschädigen!
Ihr könnt aber auch von vorn herein ohne diesen überstehenden Stoff applizieren. Ich habe aber schon die Erfahrung gemacht, das sich der Stoff unter der Naht dann etwas verziehen kann, wenn man nicht ordentlich geklebt hat. Aber da ich an diesen stellen nicht klebe, wegen einer sonst verklebten Nadel, lass ich manchmal etwas Stoff stehen und schneide ihn hinterher vorsichtig ab. Klar, mit Sprühzeitkleber geht das natürlich, aber wie gesagt, doofe Flecken. Stylefix wäre aber auch eine Alternative. 

Alternativ könnt ihr bei Applikationen die nur gerade Ränder haben, den Rand umbügeln und knapp kantig aufsteppen. Hier habe ich den dreifachen Gradstich gewählt. Nadel wurde mittig positioniert und die Stichlänge beträgt 3 mm. Vereinzelt habe ich noch ein paar dreifache Zickzack-Stiche gesetzt. Style halt. ;-)


Tip zum Vernähen:
Ich vernähe bei Applikationen nicht!
Ich lass´ die Fäden hängen. Nachdem ich fertig bin mit nähen, fädel ich den Oberfaden in eine Nähnadel und steche durch den Stoff zurück, so das der Oberfaden auf der linken Seite rausguckt. Nun einfach Ober- und Unterfaden verknoten. So geht nichts wieder auf. Fertig!

Beispielbilder meiner Applikationen:













8 Kommentare:

  1. Die Appli ist echt schön. Ich glaube ich setzt mich auch mal dran. Schaut super aus.

    LG Jeannine

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  2. Vielleicht sollte ich doch nochmal... was applizieren? Danke für die Tipps, gerade heute sind mehrere Stickrahmen hier eingezogen... Verklebt der Klebestift nicht die Nadel? Ich habe mal ein ziemliches Malheur mit aufklebbarem Klett erlebt. LG! marja

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    1. Siehste!!! Sollte ich vielleicht dazu schreiben... denn ich klebe nie direkt dort wo ich nähen werde!

      Danke für den Hinweis. *knutsch*

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  3. Gute Idee, aber mir ist nicht so klar, warum ich den Stoff in einen Stickrahmen spannen soll. Ich mache es immer ohne, und bis jetzt hats immer gut geklappt. Kannst du mir das mal erklären mit dem Stickrahmen, wofür der gut sein soll. Danke un Gruß
    Tat Jana

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    1. Der stabilisiert zusätzlich. So verzieht sich auf keinen Fall etwas und es wird wie ich es möchte. Und ich führe den Rahmen, nicht den Stoff. Halt wie eine Stickmaschine.

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  4. Danke für die tolle Anleitung!!! Ich hab mir die Carina Professional heute bestellt und bin derzeit auf der Suche nach weiteren Erfahrungsberichten und bin somit auf Deinen Blog gestoßen, der mir sehr gut gefällt.
    Ich werd nun öfter mal reinschauen.;-)

    Lieben Gruß
    Jenny

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  5. Wow...die Anleitung ist wirklich super. Wird gleich bei mir gespeichert.
    Ich appliziere nämlich zwar auch ab und an was - aber mache das doch etwas anders als du ;)

    Danke jedenfalls!
    lg napirai

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